Die erste Fahrt …

Nach ewigem Hin und Her – über das ich auch noch berichten werde – lag die Sea Ray am Freitag, den 20. Juli 2018, endlich im Hafen (Gelmer, bei Münster) und war übernahmebereit. Am späten Nachmittag konnten wir dann auch endlich ablegen. Auf der Fahrt nach Hameln, denn da wollten wir natürlich hin, begleitete mich meine Nichte. Der Verkäufer (Vermittler!) hatte mir zuvor dringend abgeraten, diese Fahrt alleine zu machen. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt maximal eine Stunde (reine Fahrzeit) Erfahrung als Schiffsführer und die hatte ich im Rahmen der praktischen SBF-Ausbildung erworben. Aber wie schwer kann es sein, ein kleines Boot zu führen!?

Die Route war leicht: Über den Dortmund-Ems-Kanal zu Tal bis zum Beginn des MLK („Nasses Dreieck“), dann weiter auf dem Mittellandkanal zu Berg bis Minden und schließlich über die Weser zu Berg bis Hameln. Unsere Route:

Dortmund-Ems-Kanal ab km 76, bis zum Nassen Dreieck, km 108 = 32 Kilometer DEK
Mittellandkanal ab km 0, bis Minden, km 102 = 102 km MLK
Weser ab km 206, bis Hafen Motorbootclub Hameln, km 132 = 74 km Weser

Macht insgesamt 208 km und zwei Schleusen (Minden und Hameln). Spätestens am Samstag Abend wollten wir im Heimathafen (beim Motorboot-Club Hameln) festmachen. So war der Plan und auch ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert …

Es dauerte ein wenig …

Nach den ersten aufregenden und wackligen Minuten hatte ich die Sea Ray halbwegs im Griff und konnte sogar das Foto machen, welches ihr oben am rechten Bildrand bewundern könnt. Auf dem DEK darf man maximal 12 km/h schnell fahren. Das kam mir als Erstfahrer sehr zugute, denn das ermöglichte eine sehr entspannte Fahrt. Trotzdem überholte ich mein erstes Schiff: einen Frachter, der den DEK mit ca. 9 km/h entlangschipperte. Was für ein Triumph für die Sea Ray und ihren „Kapitän“. Wir fuhren bis zum (sehr) späten Abend und verbrachten die Nacht in Bad Essen, an der Anlegestelle für Kleinfahrzeuge, kurz vor km 62 auf dem MLK. Ich war so kaputt, dass ich sogar auf der zu kurzen und auf Dauer nicht so wirklich weichen Bank in der Pflicht prima schlafen konnte.

Am nächsten Morgen ging es, nach einem kurzen Bad des Schiffsführers im MLK und einem kargen Frühstück ohne Kaffee, weiter Richtung Minden. Kurz vor dem Umschlaghafen Getmold befindet sich die Steganlage des WSV Preußisch-Oldendorf. Viele Grüße. Auf einer 300 Meter langen Strecke heißt es dort: Sog- und Wellenschlag vermeiden. Hier verdiente ich mir mein erstes (und bisher einziges) Bußgeld. Und dann wurde es richtig ungemütlich …

Auf dem MLK darf man mit maximal 15 km/h unterwegs sein. Da ich ja nun schon ein alter Seebär war, nutzte ich den drei Stundenkilometer-Vorteil gegenüber dem Dortmund-Ems-Kanal voll aus. Was zwangsläufig wieder zu Überholvorgängen führte. Viele Frachter fahren einfach effizient langsam. Deshalb neigen Sportbootfahrer dazu, diese zu passieren. Auch solche, die einen acht Meter langen Verdränger führen …

Weiter mit Teil II

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