Zweite Werkstattperiode I (Hameln): Mai 2019 bis November 2019
Mitte Oktober 2018 stand das Boot repariert in unserer Vereinshalle und ich konnte endlich loslegen und anfangen, die mir bekannten Mängel der Sea Ray zu beheben:
- neuer Landanschluss
- Umrüstung von 110V auf 230V
- Die alten Geräte (Boiler, Trafo, Wasserpumpe etc.) ausbauen
- 12V-Verkabelung ordnen
- Wasserleitungen austauschen
- … was noch so anfällt …
Eventuell schreibe ich noch einzelne Artikel zu den durchgeführten Arbeiten, in diesem Artikel geht es zunächst aber einmal nur um den Gesamtüberblick.
Im Winter 2018/2019 war ich tatsächlich fleißig und habe erledigt, was zu erledigen war. Trotzdem sollte ich 2019 keinen Tropfen Wasser unter den Kiel bekommen – ich versuche nachfolgend, die Reihenfolge der Ereignisse halbwegs chronologisch aufzulisten.
März/April 2019: Boot soll – vor dem Einkranen im April – zu einer Inspektion in die Werkstatt; der Hydraulikschlauch des Bb-Antriebes war von Anfang an defekt und nur notdürftig geflickt, das sollte neben anderen Inspektionsarbeiten (Impellertausch etc.) erledigt werden. Um den Hydraulikschlauch wechseln zu können, muss der Motor bei der Sea Ray allerdings ausgebaut, zumindest aber angehoben, werden. Platz im Motorraum ist bei diesem Boot absolute Mangelware.
Bei den allgemeinen Inspektionsarbeiten stellte sich dann jedoch heraus, dass die Transomplatte des Stb.-Motors getauscht werden musste, da starke Korrosion im Inneren Löcher gefressen hatte. Um die Transomplatte wechseln zu können, muss auch der Stb-Motor raus. „Praktisch“, kann ich die Bilge komplett neu streichen …
Der Wechsel der Transomplatte dauerte eine kleine Ewigkeit, erst im August war die neue endlich eingebaut. In der Zwischenzeit (im Juni 2019) habe ich mit einem Praktikanten (der Mechaniker arbeitet dort nur Teilzeit und war zudem im Urlaub) der Hamelner Werkstatt – unter fachkundiger Anleitung des Inhabers – beide Motoren ausgebaut. Den Stb-Motor, um die Transomplatte zu wechseln und den Bb-Motor, um den Hydraulikschlauch für den Bb-Antrieb erneuern zu können. Bei der allgemeinen Begutachtung der Motoren (durch den dann wieder anwesenden Mechaniker) stellte sich heraus, dass der Stb-Motor einen kapitalen Frostschaden erlitten hatte (eine Kompressionsmessung führte auf die Spur). Vorschlag der Hamelner Werkstatt: Da in Hameln niemand die alten Kolben gegen neue Tauschen konnte (Motorblock schleifen, neue (größere) Kolben „einschleifen“ etc.), sollte der Block an einen Spezialisten geschickt werden – aber der hätte bis zum Jahresende angeblich keine Kapazitäten mehr. Alternativ könnte aber ein neuer Motorblock eingebaut werden (für ca. 7.000 EURO plus Arbeit, wenn ich mich richtig erinnere). Das Boot kam also ohne Motoren, aber mit neuer Transomplatte (über die später noch zu berichten sein wird) im August 2019 zurück in Halle. Bootfahren fiel 2019 also komplett ins Wasser (was ein doofes Wortspiel), mein Liegeplatz blieb auch in diesem Jahr verwaist.
Ich hatte aber „Glück“ und fand einen wirklich sehr kompetenten Motorenspezialisten der sich bereiterklärte, meinen Bb-Motorblock mit neuen Kolben zu versehen und den Block komplett neu aufzubauen. Eine Arbeit, die meiner Meinung nach vorzüglich erledigt wurde (siehe Galerie auf der Startseite) und die im Februar 2020 – für nur noch 4.400,- EURO – abgeschlossen war. Nur halb so viel, wie mich ein in der Hamelner Werkstatt installierter neuer Motorblock gekostet hätte.
Ich hatte allerdings im Spätsommer 2019 entschieden, das Boot nicht mehr in Hameln instand setzen zu lassen: dort dauerte ALLES einfach viel zu lange, es ging NICHTS vorwärts. Also transportierte ich zunächst die Antriebe und den Stb-Motor wieder in die Werkstatt nach Minden, Anfang 2020 (im Februar meine ich) auch den neu aufgebauten Bb-Motor(block). Und kurz vorher natürlich auch das Boot …
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